Traditionen, Sitten und Bräuche sind nahezu so alt wie die Menschheitsgeschichte. Wie für viele andere Bereiche gilt dieses auch für die Trauung. Um die besondere Verbindung zwischen den Paaren in aller Öffentlichkeit zu festigen, haben sich im Lauf der Jahrhunderte je nach Konfession oder Volksgruppe eigenständige Rituale etabliert, die bei keiner Feierlichkeit fehlen dürfen. Für viele gehört auch die Hochzeits- oder Traukerze als symbolträchtige Erscheinungsform zu dieser einzigartigen Zeremonie einfach dazu.
Welche Bedeutung hat eine Hochzeitskerze?
Die Ursprünge der Verwendung von Hochzeitskerzen reichen dabei bis in das frühe Mittelalter zurück. Während der kirchlichen Vermählung leitete der Kerzenschein die Paare, vertrieb die bösen Geister und die lodernde Flamme sollte die Gebete, das Glück sowie den Segen der frisch Getrauten dem himmlischen Vater ein stückweit entgegengebracht werden. Das Kerzenlicht, von eher mit viel Symbolkraft verbunden, gilt als strahlend und wärmend, was letztendlich auch die liebende Verbindung des Hochzeitspaares sein soll.
Wer trägt die Hochzeitskerze in die Kirche?
Während der Feierlichkeiten haben sich in der Vergangenheit verschiedene Abläufe durchgesetzt. Generell wird die Hochzeitskerze von einem Trauzeugen oder auch einem Blumenmädchen in die Kirche hineingetragen.
Wann wird die Hochzeitskerze angezündet?
Die Kerze wird während der Trauungszeremonie zumeist direkt auf dem Altar entzündet.
Zu diesem Anlass wird auch oftmals ein besonderes Kerzengedicht vorgetragen, welches zumeist einen Bezug zum Brautpaar oder den damit verbundenen Vermählungswünschen aufweist. Sinngemäß spricht in vielen Fällen die Kerze und verkörpert so den aufsteigenden Geist der Trauungszeremonie mit den einhergehenden begleitenden Wünschen. Ein kleines Beispiel könnte lauten: „Ja, meine kleine Flamme war dabei, als ihr die Hände ineinander legtet. Da habt ihr euer Herz verschenkt und Gottes Segen euch begegnet, auf aller eurer weiteren Liebe, auf das sie ewig bliebe, in eurem Haus aus tiefer Freude und ich bin nur der stumme Zeuge, doch wenn es dunkel wird und Leid euch drückt, so zögert nicht, entzündet mich.“
Nach Abschluss der Trauung wird die Hochzeitskerze vom Brautpaar verwahrt und soll zu gewissen Anlässen immer wieder entzündet werden, damit die Verbindung gefestigt wird. Traditionelle Zeiträume hierfür sind Hochzeitstage, aber auch zur Versöhnung nach einem heftigen Streit oder dem Durchstehen schwerer Lebensumstände und Schicksalsschläge. Da auch die Traukerze nur von gewisser Dauer ist, kann sie durchaus zur Silber- oder Goldenen Hochzeit erneuert werden.
Wer ist für die Hochzeitskerze zuständig?
Einige Paare gestalten ihre Hochzeitskerze selbst oder fertigen diese sogar selbst an. In der Regel ist die Hochzeitskerze aber ein Geschenk, welches von den Brauteltern oder anderen Verwandten und Freunden überbracht wird.
Was muss auf die Hochzeitskerze?
Die typische Hochzeitskerze sollte zum einen das Symbol des Christentums, das Kreuz beinhalten. Ferner sind ein weißes Taubenpärchen und die zwei goldenen Ringe aufgebracht, welche die Zusammengehörigkeit des Brautpaares dokumentieren. Zum anderen sollten auf der Kerze das Datum der Hochzeit und die Vornamen des Brautpaares stehen.
Natürlich sind der weiteren Kreativität und Individualität, beispielsweise durch das Aufbringen eines kleinen Hochzeitsspruches oder anderer dekorativer Elemente in der heutigen Zeit kaum Grenzen gesetzt. Man sollte jedoch bedenken, dass die Hochzeitskerze nicht zu überladen wirkt. Es ist darauf zu achten ist, dass der wesentliche Charakter und die rein persönliche Bedeutung, welche nur für das Brautpaar bestimmt ist, erhalten bleibt.
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Wie viel kostet eine Hochzeitskerze?
Klassische und stilvolle Hochzeitskerzen mit den obligatorischen Symbolen und Inschriften hält der Fachhandel für einen Durchschnittspreis von etwa 30,- Euro bereit. Passende Kerzenhalter findest Du z.B. auf emilundpaula.de.
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